Kulturelle Bildung an der FALS

Kulturelle Bildung an der FALS

Kulturelle Bildung als Teil einer umfassenden Allgemeinbildung eröffnet den Schülerinnen und Schülern Möglichkeiten, ganzheitlich mit allen Sinnen zu lernen. Ergebnisse aus der Hirnforschung zeigen, dass, was mit Begeisterung und allen Sinnen gelernt wird, auch nachhaltig als Erfahrung, Wissen und Fähigkeit verfügbar bleibt. So hat der Schweizer Entwicklungspsychologe Jean Piaget darauf hingewiesen, dass das Ziel von Bildung nicht ist, „Wissen zu vermehren, sondern für das Kind Möglichkeiten zu schaffen, zu erfinden und zu entdecken, Menschen hervorzubringen, die fähig sind, neue Dinge zu tun“.

Nimmt man diesen Hinweis ernst, so bedeutet kulturelle Bildung in erster Linie „Selbermachen“ und nicht nur einfach rezeptive Aufnahme tradierter künstlerischer Ausdrucksformen im Rahmen des musischen oder philologischen Fächerkanons. Wer sich im Selbermachen schöpferische Zugänge zur Welt erschließt, so dass Lernen zum Erfinden wird, der erwirbt gute Voraussetzungen, nicht nur „neue Dinge zu tun“, sondern auch die zukünftige Welt mitzugestalten.

Aus diesem Grund hat sich die FALS kulturpädagogisch profiliert und bietet neben den bekannten musischen Fächern Kunst und Musik auch noch die folgenden kulturellen Bildungsangebote an:

  • Das WP-I-Fach „Darstellen und Gestalten“ in den Jahrgängen 6 – 10.
  • Die WP-II-Fächer „Kunst und Design“, „Kreatives Schreiben“ und „Theaterwerkstatt“ von Klasse 8 – 10.
  • In der Oberstufe besteht die Möglichkeit einen Literaturkurs (Q1) oder einen Kunst-Leistungskurs (Q1 und Q2) zu belegen.
  • Im Fachbereich Sport kann Tanz als Schwerpunkt gewählt werden.

Darüber hinaus werden in den Jahrgängen 5 – 13 AGs und offene Angebote in allen künstlerischen Bereichen angeboten.

Theater

Die jährlichen Aufführungen des Wuppertaler Kinder- und Jugendtheaters im PZ der FALS führen schon die Fünftklässler ans Theaterspiel heran.

Das offene Angebot „Theater in der Mittagspause“ bietet interessierten Kindern aus dem 5. und 6. Jahrgang die Gelegenheit mithilfe unterschiedlicher theatraler Formen ihre körperlichen Ausdrucksmöglichkeiten zu erproben und zu erweitern.

Seit Beginn des Schuljahres 2016/17 besteht eine besonders enge Kooperation mit dem Schauspielhaus Düsseldorf, die weit über die bloße Vereinbarung von Theaterbesuchen hinausgeht und auf die Bedürfnisse der FALS zugeschnitten ist.

Wenn man kulturelle Bildung nicht bloß rezeptiv versteht, dann wird schnell klar, dass auch alle Kinder an der FALS mindestens einmal im Laufe ihrer Schulzeit die Gelegenheit erhalten sollen, an einer Theaterproduktion aktiv mitzuwirken. Für den Erziehungswissenschaftler Hartmut von Hentig besteht kein Zweifel daran, „dass das Theaterspiel eines der machtvollsten Bildungsmittel ist, die wir haben: ein Mittel, die eigene Position zu überspringen, ein Mittel zur Erkundung von Menschen und Schicksalen und ein Mittel der Gestaltung der so gewonnenen Einsicht“.

So bildet das Theaterspielen unter anderem den Gebrauch der Sprache, das Körperbewusstsein und die Beweglichkeit, ein Verhältnis zu Raum und Rhythmus, soziale Fähigkeiten, zur Arbeit in Teams, die Fähigkeit zu Toleranz und Integration, Unsicherheits- und Mehrdeutigkeitstoleranz, Kreativität, darstellerische Fähigkeiten, Selbstpräsentation, Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen.

Angefangen vom ersten Jahrgang der Schule, der 1995 mit der kompletten 9. Jahrgangsstufe Max Frischs Drama „Andorra“ im Walder Stadtsaal aufgeführt hatte, inszenierten in loser Reihenfolge immer mal wieder komplette Jahrgänge ein Theaterstück im Rahmen der Projektwoche. Daraus ist ein fester Baustein entstanden, der allen Schüler/innen der FALS ermöglichen soll, mindestens einmal in der Sekundarstufe I an einem Theaterprojekt in der Jahrgangsstufe 7 teilzunehmen. So wurden in den Projektwochen der letzten Jahre von jeweils allen Siebtklässlern die Stücke „Krabat“ (2013), „Die rote Zora“ (2014), „Der Herr der Diebe“ (2015), „Geisterritter“ (2016) und „Knastkinder“ (2017) inszeniert.

Des Weiteren werden theaterpädagogische Methoden zunehmend auch in nicht musisch-künstlerischen Fächern wie z.B. in Deutsch, Fremdsprachen, Geschichte, Mathematik und Naturwissenschaften zur Veranschaulichung unterschiedlicher Fachinhalte eingesetzt.

Dass die theaterpädagogische Schwerpunktsetzung Früchte trägt, zeigt sich unter anderem auch darin, dass teilnehmende Kurse verschiedener Jahrgänge regelmäßig unter den Preisträgern des Bergischen Theaterwettbewerbs der Walder Theatertage zu finden sind, die seit vielen Jahren das Solinger Kulturleben mit prägen. Im Rahmen dieser Kulturreihe erhalten die Schüler/innen die Gelegenheit, sich neben den professionellen Künstlern auch mit ihren vielfältigen kulturellen Arbeiten einem größeren Publikum zu präsentieren (Theateraufführungen, Konzerte, Kunstausstellungen).

Kunst

Zur Förderung musisch begabter Schüler/innen gibt es an der FALS besondere Angebote auch außerhalb des Fächerkanons: An mehreren Wochenenden im Schuljahr können im Kunstatelier diverse künstlerische Ausdrucksmittel unter fachkundiger Betreuung von Kunstlehrer/innen erprobt werden. Ein speziell auf die Anforderungen der Hochschule abgestimmtes „Mappentraining“ unterstützt die Schüler/innen bei der Präsentation ihrer Portfolios.

Die Kunstkurse der Oberstufe können besonders gelungene Arbeiten in speziellen Ausstellungen des Kunstmuseums Solingen präsentieren. Darüber hinaus werden in wechselnden Abständen immer wieder neue Werke aus dem Kunstunterricht aller Jahrgänge im Verwaltungstrakt der Schule sowie an geeigneten Stellen im Treppenhaus beider Schulgebäude gezeigt. Im Mai und Juni eines jeden Jahres findet man in den Schaufenstern der Walder Geschäfte zahlreiche Ausstellungen der Kunstklassen der FALS anlässlich der Walder Theatertage.

Musik

Auch im Bereich Musik gibt es eine breite Förderung durch die hauseigene Musikschule, das Schulorchester, das Bläserensemble „Sax Society“ sowie durch zahlreiche Bandprojekte, die regelmäßig erfolgreich am Schüler-Rock-Festival teilnehmen. Zudem nehmen im Musikunterricht der Jahrgänge 7 – 9 ausnahmslos alle Schüler/innen einmal pro Schuljahr an einem Bandprojekt teil, um ihre musikalische Ausdrucksfähigkeit zu erproben und zu erweitern.

Eine lokale Bekanntheit hat der schon etliche Jahre bestehende Schulchor „Voices“ durch zahlreiche Auftritte erworben und ist als Sieger des Landeschorwettbewerbes NRW 2013 ausgezeichnet worden. Im Januar 2015 traten fünf Bergische Nachwuchsbands auf dem Grenzland-Newcomer-Festival im Ganztagsbereich der FALS auf, darunter die hauseigene Band „Cuckoo“.

Seit 2009 haben 40 Schüler/innen der FALS durch die Teilnahme an einem von der EU geförderten Comenius-Austausch die Möglichkeit erhalten, zusammen mit Jugendlichen aus verschiedenen Ländern der EU (England, Frankreich, Litauen, Malta, Portugal) bei internationalen Theater-, Kunst- oder Tanz-Projekten mitzuwirken. Diese Arbeit soll auch in Zukunft im Rahmen von Erasmus+ fortgesetzt werden.

Tanz

Seit dem Schuljaher 2013/14 besteht für interessierte Schüler/innen der Jahrgänge 9-13 die Gelegenheit in Zusammenarbeit mit der Tänzerin und Choreographin Emily Welther an einem Tanzprojekt im Gymnastikraum der Sporthalle teilzunehmen und aus ganz einfachen Bewegungselementen heraus eine eigene Choreographie zu entwickeln und diese später einem größeren Publikum im Rahmen der Walder Theatertage zu präsentieren.

In den Jahren 2015 und 2016 zählten die Tanzprojekte der FALS zu den Preisträgern des Bergischen Theaterwettbewerbs. Der Bereich Tanz soll im Rahmen der kulturellen Bildung in den kommenden Jahren noch weiter ausgebaut werden und die bereits seit langem bestehenden Angebote im AG-Bereich und als Schwerpunktsetzung im Fach Sport in den Jahrgängen 12 und 13 ergänzen.

Kulturblog

Im Kulturblog der Schule begleiten Schüler/innen des Projektkurses Deutsch (Jahrgang 12) die vielfältigen kulturellen Aktivitäten an der FALS mit regelmäßigen Beiträgen.