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Tom Lorer greift mit der DEG nach der Krone

Eishockey-Tom-Lorer
Foto: Steffen Thaut

Mit Schnelligkeit und guter Technik behauptet sich Tom Lorer (NRW-Sportschüler) auch gegen drei Jahre ältere Gegenspieler in der DNL. Am Samstag hat seine DEG ihr Viertelfinal-Heimspiel gegen Iserlohn gewonnen. Der Solinger Nationalspieler ist bereits eine feste Größe im Düsseldorfer Top-Team der Nachwuchsliga. Und das mit erst 16 Jahren.

Die Osterferien sind bei Tom Lorer bereits minuziös verplant – und zwar ausnahmsweise mal fast ganz ohne Eishockey! „Dann muss ich mich endlich mal richtig um die Vorbereitung auf die Abschlussprüfungen kümmern“, erklärt der Fals-Sportschüler mit Blick auf die nahenden „ZP 10“. Bis dahin hat der Eissport allerdings klar den Vorrang. Und wenn alles richtig gut läuft, dann hat der 16-jährige Aufderhöher Ende März mit seiner Düsseldorfer EG schon den Deutschen Meistertitel in der Nachwuchsliga DNL in der Tasche. Im Moment läuft das Play-off-Viertelfinale gegen die Iserlohn Roosters, aber da hoffen Lorer & Co. bereits am Samstag auf eigenem Eis an der Brehmstraße auf den Einzug ins Final Four.

In der Deutschen Nachwuchsliga sind aktuell 15 Mannschaften aus Top-Vereinen am Start – überwiegend identisch mit den DEL-Teams, die dort Nachwuchs für ihre Profimannschaften ausbilden. Die DNL ist eine U-20-Liga, in der laufenden Saison ist 1997 der älteste und 2000 der jüngste Geburtsjahrgang. Um so bemerkenswerter ist es, dass Tom Lorer – mit knapp 1,70 Meter dazu noch kein Hüne – als 16-Jähriger gleich den Sprung geschafft hat.

„Wir sind vier Mann aus dem 2000er-Jahrgang, die ständig dabei sind“, erläutert Tom Lorer für seine Düsseldorfer Mannschaft. Trainer Georg Holzmann hat von Anfang an auf den quirligen Außenstürmer gesetzt. „Ich habe tatsächlich jedes Spiel mitgemacht, meist in der dritten Reihe“, berichtet Tom Lorer, der vor zwei Wochen in Kaufbeuren sogar Matchwinner für die DEG war. 90 Sekunden vor dem Spielende erzielte er den 5:4-Siegtreffer, der den Düsseldorfern den zweiten Platz in der stärkeren Hauptrunden-Gruppe „Rot“ noch vor Serienmeister Adler Mannheim sicherte. Lediglich die Kölner Haie waren noch besser.

Mittwochs im Düsseldorfer Eishockey-Internat

Stammspieler in der DNL zu sein, das bringt in der Saison neben der Schule eine fast profimäßige Belastung mit sich: fast tägliches Training und an jedem Wochenende zwei Spiele, die oft eine 600-Kilometer-Anreise im Bus nach Bayern oder Berlin mit sich bringen. „Mittwochs übernachte ich im DEG-Eishockey-Internat, um am nächsten Morgen vor 7 Uhr beim Frühtraining mitmachen zu können“, erzählt Tom Lorer. Danach geht’s per S-Bahn und Bus in die Schule an der Wittkulle.

Im Kampf um die Deutsche Meisterschaft geht jetzt alles sehr schnell. Spätestens am Sonntag wird das Viertelfinale gegen die Iserlohn Roosters entschieden sein. Freitag in einer Woche (24. bis 26. März) steigt dann das Final Four im bayrischen Bad Tölz. Die Gastgeber des DM-Finales müssen sich auch noch gegen Berlin für ihre eigene Veranstaltung qualifizieren. Die drei anderen Viertelfinals heißen Köln gegen Augsburg, Mannheim gegen Landshut und eben Düsseldorf gegen Iserlohn.

Bisher stets Verlierer im rheinischen Klassiker

„Wenn wir es nach Bad Tölz schaffen, wollen wir auch den Meistertitel holen“, erklärt Tom Lorer selbstbewusst. Das große Problem bei diesem ehrgeizigen Ziel sind die Kölner Haie, die die Düsseldorfer in der Hauptrunde in vier Spielen viermal besiegt haben. „Einmal haben wir sie immerhin in die Verlängerung gezwungen, mit unserer mannschaftlichen Geschlossenheit können wir sie auch mal in einem entscheidenden Spiel schlagen“, glaubt der Solinger, der bereits mit 14 sein erstes Spiel in der Schüler-Nationalmannschaft gemacht hat.

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PERSÖNLICHES

TOM LORER Der 16-Jährige ist Schüler einer Sportklasse der Friedrich-Albert-Lange-Schule im 10. Schuljahr. EISHOCKEY Sein erster Verein war 2005 der Neusser EV, bereits ein Jahr später wechselte Tom Lorer zum aktuellen Verein Düsseldorfer EG. VATER Eddy Lorer (45) war mehr als ein Jahrzehnt einer der besten Solinger Eishockey-Stürmer. NATIONALMANNSCHAFT Mit 14 feierte Tom Lorer sein Debüt im U-16-Team und war beim ersten Sieg eines deutschen Schüler-Teams über Finnland dabei. Zuletzt war er zum U-17-Lehrgang eingeladen, musste aber wegen Verletzung absagen.
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Mit einem Einser-Notenschnitt in der Schule geht es natürlich in Richtung Abitur. Für seinen Traumberuf wäre das allerdings nicht nötig: „Ganz klar, Eishockey-Profi!“

Quelle: Solinger Tageblatt - Martin Auer

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